April: Giersch-Quiche – Unkraut? Wegessen!

Du kennst Giersch (Aegopodium podagraria) eventuell nur als lästiges Unkraut, das üppig, vital, unermüdlich wächst, sich nicht vertreiben lässt und einfach nur nervt? Da haben wir eine leckere Lösung für dich. Wir sagen – lieber wegessen, anstatt ausrupfen! Denn er ist eine ideale Wildpflanze, die wir in großen Mengen in unserer Küche einsetzen können.

Giersch ist fast immer und überall verfügbar. Schon im März geht es los, wenn die ersten saftig grünen Blätter aus der Erde kommen. Er fühlt sich im Halbschatten und an nicht ganz trockenen Orten am wohlsten. Wie oben schon angedeutet vermehrt er sich gerne, bleibt der Dauerbrenner auf jeder Wiese und zwar den ganzen Sommer lang.

Vorsicht!

Zur Vorsicht ist bei der Ernte geboten! Weil Giersch zu den Doldenblütlern gehört, ist es sehr wichtig, ihn verlässlich zu bestimmen, denn in dieser Pflanzenfamilie gibt es einige hochgiftige Exemplare. Man muss also schon genauer hingucken, was man so erntet. Hier die wichtigsten Merkmale auf einen Blick:

„Drei, drei, drei – bist beim Giersch dabei!“ – so lautet ein alter Spruch, um den Giersch zu erkennen. Sie ist die eindeutigste und wichtigste Regel zur Bestimmung der Pflanze.

  1. Der Blattstängel hat eine dreikantige Form (s. Bild unten)
  2. Vom Stängel gehen drei Blattgruppen (s. Bild oben)
  3. Die Blattgruppen sind wiederum dreifach unterteilt (s. Bild oben)

Zusätzlich hat der Giersch einen angenehmen Duft, der an Möhre und Petersilie erinnert.

Das schmackhafte Wildgemüse ist im Einsatz besonders vielfältig. Giersch schmeckt als Salat, als Pesto im Quark, in der Limonade und wenn die Blätter etwas älter sind auch in der Suppe, auf der Pizza, im Smoothie, im Pfannkuchen oder im Brot.

Was ist drin?

Er ist nicht nur lecker, sondern auch gesund und hat, wie viele andere Wildkräuter, sehr viel mehr Vitamine und Mineralstoffe als unsere Kulturpflanzen. Giersch enthält viel Vitamin C, Vitamin A und Proteine, ist reich an Kalium, Magnesium, Kalzium, Mangan, Zink und Kupfer.

Das Rezept

Wir präsentieren hier nicht nur einen leichten Zungenbrecher („Giersch-Quiche“ ganz schnell drei Mal hintereinander ausgesprochen ergibt sehr interessante Geräusche), sondern auch eine außergewöhnliche Speise, mit der man immer vor (Garten-)freund*innen angeben kann!

Die Zutaten

Wie viel genau?

400 g Mürbeteig

Eine große Schüssel voller Giersch

3-4 Eier

1 große oder 2 kleinere Zwiebeln

ca. 400 ml Schmand

Salz, Pfeffer, Muskat und Kurkuma zum abschmecken

Die Schritte

1. Schritt

Aus Mehl, Butter, Wasser und Salz einen Mürbeteig kneten. Diesen zur Kugel formen, abgedeckt 1 Stunde im Kühlschrank ruhen lassen. Alternativ kann man einen klassischen oder veganen Fertigteig kaufen.

2. Schritt

Den Teig ausrollen, und die gefettete Springform mit ihm auslegen. Kühl stellen.

3. Schritt

Zwiebeln kleinschneiden, mit Öl in einer großen Pfanne andünsten. Giersch mit Stängeln grob hacken, nach und nach dazugeben, kurz mitdünsten, bis er eingefallen, aber noch grün ist.

4. Schritt

Die Eier schaumig rühren, diese dem Schmand unterziehen und mit Salz, Muskat und Pfeffer würzen. Wer mehr Farbe mag, kann auch ein bissen Kurkuma dazu geben.

5. Schritt

Giersch-Zwiebel Mischung gleichmäßig auf dem Teig verteilen, bis die Form fast bis zum Rand voll ist.

6. Schritt

Die Eiermasse darüber gießen, so dass sie fast komplett die Kräutermasse abdeckt.

5. Schritt

Die Quiche im vorgeheizten Backofen bei 180 °C Umluft in etwa 30 Minuten goldbraun backen.